Pilotstudie „Sichtbarkeit von Frauen in Medien und im Literaturbetrieb“ in Kooperation mit Universität Rostock gestartet.
Frauen zählen: das verbandsübergreifende Projekt der AG DIVERSITÄT (Netzwerk Autorenrechte). Die AG Diversität entstand aus der Arbeit am „Runden Tisch zu Frauen in Kultur und Medien“ bei Kulturstaatsministerin Monika Grütters (2016, 2017) mit Nina George als Berichterstatterin für die Literatur und dem „Kompetenzteam Buch“, dem die Autorinnenvereinigung, die Bücherfrauen, der PEN, der VS und die Mörderischen Schwestern angehörten.
In Kooperation mit dem Institut für Medienforschung Rostock sowie dem Institut für Germanistik Innsbruck wird im März 2018 eine Pilotstudie zu „Sichtbarkeit von Frauen in Medien und im Literaturbetrieb“ durchgeführt.
Die Pilotstudie „Sichtbarkeit von Frauen in Medien und im Literaturbetrieb“ ist das erste Ergebnis des langfristigen Forschungsprojekts #frauenzählen der verbandsübergreifenden AG DIVERSITÄT im Literaturbereich. Das Projekt #frauenzählen ist nach dem Abschluss des von der Staatsministerin für Kultur und Medien einberufenen „Runden Tisches zu Frauen in Kultur und Medien“ von teilnehmenden Expertinnen zur eigenständigen Fortsetzung der Datenerhebung konzipiert und realisiert worden. Mit dieser und weiteren Studien möchte das Projekt #frauenzählen umfassende Datenreports zur Sichtbarkeit von Autorinnen in der Literaturkritik, bei der Vergabe von Literaturpreisen, in Verlagsprogrammen, in schulischen Lehrmaterialien, in Jurys oder bei der Stipendienvergabe zusammenstellen.
Die fortgesetzten Analysen sollen strukturelle Probleme, ihre Ursachen und Wirkungen aufdecken, sowie zur Erarbeitung konstruktiver Vorschläge beitragen, um die Geschlechtergerechtigkeit im Literaturbereich zu erhöhen. Die vorliegende Studie „Sichtbarkeit von Frauen in Medien und im Literaturbetrieb“ ist in Kooperation mit dem Institut für Medienforschung der Universität Rostock als Pilotprojekt konzipiert und durchgeführt worden.
Im Monat März 2018 wurden 2036 Rezensionen und Literaturkritiken in 69 deutschen Medienformaten (Print, Hörfunk, TV) von 45 Freiwilligen codiert, nach bestimmten Parametern statistisch ausgewertet und analysiert. Die Leitfragen lauteten:
Lassen sich Unterschiede in der medialen Präsenz, in der Häufigkeit und im Umfang der Besprechungen von Autorinnen im Vergleich zu Autoren ausmachen?
Existieren hierbei spezifische Merkmale, die auf das Geschlecht der Rezensierenden zurückzuführen sind?
Welche Genres werden in welchem Umfang vom wem besprochen?
Lassen sich darin wiederum Signifikanzen in der Geschlechtsverteilung (besprochene Autorin/Autor, Kritiker/Kritikerin) feststellen?
Die Pilotstudie „Sichtbarkeit von Frauen in Medien und im Literaturbetrieb“ dient als Grundlage für tiefer gehende Gender-Untersuchungen der Literaturlandschaft. So sollen die erarbeiteten Ergebnisse im Rahmen einer Vollerhebung über einen längeren Analysezeitraum überprüft und repräsentativ vertieft werden, etwa im Vergleich mit den im Erhebungszeitraum veröffentlichten Büchern.