DAS NETZWERK AUTORENRECHTE (NAR)
Informationsnetzwerk und verbandsübergreifende Interessenvertretung für Autor:innen und Übersetzer:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Rückschläge beim Urhebervertragsrecht, Stagnation bei der Regulierung von Plattformen, Aufschwung der Piraterie oder zu niedrige Bibliothekstantiemen: Am 2. Oktober 2016 in Berlin wurde auf Initiative der Schriftstellerin Nina George eine neue, starke Interessensvertretung für Buchautor:innen und Übersetzer:innen konstituiert. Das Netzwerk Autorenrechte (NAR) wurde von den größten deutschsprachigen Schriftsteller- und Schriftstellerinnenorganisationen gegründet, darunter das PEN-Zentrum Deutschland, der Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS), das Syndikat und die Mörderischen Schwestern e.V.
Das Netzwerk Autorenrechte (NAR) tritt seit seiner Gründung für die Interessen von Urheber:innen des Buchsektors ein. 15 Verbände des deutschsprachigen Raums haben sich dem Verbund mittlerweile angeschlossen, die gemeinsam rund 16.000 Autor:innen und Übersetzer:innen repräsentieren. Regelmäßig adressiert das NAR gemeinsame Anliegen an die Branche, Öffentlichkeit und an die Politik, um den Schutz und die Durchsetzung von Autorenrechten anzumahnen. Die Umsetzung der EU-Urheberrechtsrichtlinie, E-Lending, die Auswirkungen von KI in der Buchbranche, Honorare, Meinungsfreiheit und Bibliodiversität sind Themen, für die sich das NAR mit einer Stimme für Autor:innen und Übersetzer:innen engagiert.
In zwei jährlichen Konferenzen tauschen die Vertreter der Verbände ihr Wissen und aktuelle Nachrichten zu autorenrelevanten Themen aus, planen gemeinsame Aktionen und initiieren Projekte zu spezifischen Branchenthemen. So zum Beispiel im Jahr 2018 die Pilotstudie #frauenzählen zu „Sichtbarkeit von Frauen in Medien und im Literaturbetrieb“, die die NAR-AG Diversität gemeinsam in Kooperation mit dem Institut für Medienforschung Rostock sowie dem Institut für Germanistik Innsbruck durchführte. Auch führt das NAR regelmäßig ein Monitoring zur Entwicklung von Lesungshonoraren durch, zuletzt wurde im Jahr 2023 eine Bestandsaufnahme veröffentlicht.
Regelmäßig adressiert das NAR gemeinsame Erklärungen an die Politik, um den Schutz von Autorenrechten anzumahnen, zuletzt etwa innerhalb eines Offenen Briefes an die Bundesregierung zu geplanten KI-Grundverordnung der EU, oder innerhalb von Konsultationsantworten des Bundesministeriums der Justiz (BMJ), oder durch aktive Teilnahme an politischen Prozessen wie innerhalb des Runden Tisches zum E-Lending der Beauftragten der Bundeseregierung für Kultur und Medien (BKM). Mitglieder des NAR sind Verwaltungsräte der VG Wort, Delegierte im PLR International Steering Committee, vertreten die Interessen der Autor:innen bei der WIPO oder als geladene Expert:innen im Bundestag oder der Europäischen Kommission.
Die Umsetzung der Urheberrechtsrichtlinie, der E-Lending-Vorstoß des Deutschen Bibliothekenverbands oder die Auswirkungen der Coronapandemie sind Herausforderungen, für die es eine starke und gemeinsame Stimme der Autor:innen und Übersetzer:innen braucht. Eine Arbeit, die Autor:innen und Übersetzer:innen stärkt. Denn ohne sie gäbe es keinen Buchsektor – sie sind die Quellen der gesamten Buchwirtschaft.
Das Netzwerk Autorenrechte im Lobbyregister: